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in Zwönitz 
Die Vermögensbilanz Deutschlands gibt einen eindrucksvollen Aufschluss über die Höhe und das Wesen von Geldvermögen. Viele Menschen kennen z.B. nicht den Unterschied zwischen Staat und Volkwirtschaft, und wissen nicht, dass das Geldvermögen der Volkwirtschaft insgesamt fast Null ist. Das bedeutet Geldvermögen stehen immer Verbindlichkeiten (auch als Schulden bezeichnet) gegenüber.

Auch wenn die Bundesbank die Aufstellung der Vermögen als Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung bezeichnet, wird eine Gesamtbetrachtung in der Politik, den Medien und im Bildungswesen kaum erörtert. Zusammenfassende und verständliche Aufstellungen sowie die zeitlichen Verläufe sucht man bei der Bundesbank oder dem statistischen Bundesamt vergebens. Das heißt nicht, dass diese Institutionen die gesamtwirtschaftlichen Vermögenszahlen und Zusammenhänge nicht kennen. 

Sie wollen ihrer eigens aufgestellten Zusammenhänge aus dem allgemeinen Verständnis bei den Wählern fernhalten, weil sie wissen, dass die Vermögensentwicklung aus dem Ruder läuft. Sie wissen, dass Politik längst nicht mehr im  gesamtwirtschaftlichen Interesse handelt. Mit der Erklärung volkswirtschaftlicher Zusammenhänge würden sie ihr falsches und fatales Handeln offenlegen.

Ein wesentliches Problem liegt in der Aufblähung der Nettogeldvermögen zu begründet, zu Gunsten der privaten Haushalte und zu Ungunsten der anderen Sektoren, z.B. des Staates. Neben diesem Tatbestand kommt hinzu, dass die privaten Geldvermögen äußerst ungleich verteilt sind. Dazu wollen wir in einem gesonderten Artikel sprechen, siehe Vermögensverteilung.

Hier soll es um die Vermögensstruktur und deren Konsequenzen gehen.

Sektoren

Die Geldvermögen werden allgemeine 5 Sektoren zugeordnet. Dies sind:

  • Private Haushalte,
  • Staat,
  • Unternehmen (nichtfinanzielle Gesellschaften),
  • Banken (finanzielle Gesellschaften),
  • Ausland.

Das Geldvermögen eines Sektors sind dabei Forderungen gegenüber den anderen Sektoren, welche sofort oder zu einem bestimmten Termin eingelöst werden können. Sie sind also kein liquides Geld, sondern bilanzielles und damit zinsträchtiges Geld in Form von Aktienbesitz, Wertpapierbesitz, Sparguthaben, Girogeld.

Die Menge des liquiden Geldes ist relativ klein. Liquides Geld bildet zusammen mit Forderungen das Geldvermögen eines Sektors. Neben den Forderungen kann ein Sektor auch Verbindlichkeiten haben. Verbindlichkeiten sind geschuldetes Geld. Sie schmälern also das Geldvermögen. Des daraus resultierende Geldvermögen wird Nettogeldvermögen genannt, was für einen Sektor positiv oder negativ sein kann.

Nettogeldvermögen = Liquidität + Forderungen - Verbindlichkeiten.

Die folgende Tabelle zeigt einige Vermögenskennwerte der einzelnen Sektoren für 2007 und 2012 soweit bekannt.

Position

2007

2012

private Gesamtnettovermögen (Nettogeldvermögen +Sachvermögen)

 

7629

private Geldvermögen (Forderungen)

4563

5250

private Nettogeldvermögen

3016

3600

Nettogeldvermögen des Staats

-1080

-1500

Verbindlichkeiten des Staates (Staatsschulden)

-1588


Geldvermögen des Staates

508


Nettogeldvermögen der Unternehmen

-1602


Geldvermögen der Banken

9387


Verbindlichkeiten der Banken

9267


Nettogeldvermögen der Banken

120


Nettogeldvermögen Ausland (Schulden des Auslands)

-391

 

Summe der Nettogeldvermögen

63


Vermögenszahlen in Mrd. Euro. Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Geldverm%C3%B6gen, Statistisches Bundesamt
Die folgende Grafik veranschaulicht das Ansteigen der Nettogeldvermögen. Positive und negative Nettogeldvermögen halten sich dabei in Waage. Die Bruttoausrüstungen (blaue Balken) sind die Produktionsanlagen im Besitz der Unternehmen. Sie werden als eine Geldschuld der Unternehmen an die Kapitalgeber (Anteilseigner) dargestellt.
530.30026.png, 800x507 Pixel,  Bytes
http://de.wikipedia.org/wiki/Geldverm%C3%B6gen

Welche Schlüssen kann man daraus ziehen:

  • Es gibt positive und negative Nettogeldvermögen. Das gesamte Nettogeldvermögen ist theoretisch Null. Praktisch besteht es nur aus der Währungsreserve des Staates von ca 63 Mrd. Euro.
  • Das positive Nettogeldvermögen liegt hauptsächlich bei den privaten Haushalten. Diesem steht ein entsprechend negatives Vermögen gegenüber. Die Forderungen der privaten Haushalte setzen sich im Wesentlichen zusammen aus den Forderungen an Kapitalgesellschaften (Anteilsbesitz), den Forderungen an den Staat (Staatschulden, z.b. in Form von Renten- oder Lebensversicherungen) und Forderungen an das Ausland (Schulden des Auslandes).
  • Banken selbst haben kaum Nettogeldvermögen, haben aber extrem hohe Verbindlichkeiten und Forderungen, woraus gewolltermaßen erhebliche Renditen als auch Verlustrisiken entstehen. Sie sind also Umschlagplatz für Geldvermögen. Trotz des verschwindend kleinen Nettogeldvermögen sind sie extrem systemrelevant. Sie bilden die Schlüsselrolle bei der Privatisierung von Gewinnen und der Sozialisierung von Verlusten.
  • Forderungen haben immer Verbindlichkeiten in anderen Sektoren. Verbindlichkeiten sind Schulden und werden normalerweise immer auch mit Zinsen (bzw. Dividenden bei Aktien) belegt. Allein durch Zinsen und Dividenden müssen Forderungen und Verbindlichkeiten ansteigen.

Abbau von Staatsschulden

Der Abbau von Staatsschulden (Reduzierung der Höhe schwarzes Balkens) kann also nur auf folgenden Wegen erfolgen:

  1. Abbau privater Geldvermögen (grüner Balken) durch Vermögensabgabe, Vermögenssteuern oder Schuldenschnitt. Der grüne Balken und schwarze Ballen reduzieren sich gemeinsam.
  2. Abbau privater Geldvermögen durch Übertragung von staatlichen Sachvermögen in den privaten Sektor (direkte Privatisierung). Der grüne Balken und schwarze Ballen reduzieren sich ebenfalls gemeinsam. Jedoch der Staat verliert Sachvermögen.
  3. Überführung von staatlichen Sachvermögen in Kapitalgesellschaften. Die privaten tauschen Schuldpaiere des Staates in Wertpapiere der Kapitalgesellschaften. Damit kommt es zu einer Erhöhung der Bruttoausrüstungen und gleichbleibenden privaten Geldvermögen (indirekte Privatisierung).


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